recyclehero in Frankfurt – Hier landen eure Altkleider

Ihr habt euch schon gefragt, wo genau die Altkleider landen, wenn ihr sie recyclehero in Frankfurt in die Hand gebt? Da für uns bei recyclehero Transparenz essentiell ist, wollen wir diese Frage heute für unseren Altkleiderkreislauf in Frankfurt beantworten. Hiermit möchten wir euch gerne unsere lokalen Partner in Frankfurt vorstellen: Andrea vom Secondhandladen Outflip und Klaus vom Lastenrad-Service Sachen auf Rädern. Bühne frei!

recyclehero in Frankfurt – Bei diesen Partnern landen eure Kleider nach der Altkleider-Abholung

 

Der Ablauf der Altkleider-Abholung in Frankfurt

Wie in Hamburg, Köln und München auch holt recyclehero in Frankfurt kostenlos eure aussortierten Altkleider ab und führen sie in lokale Kreisläufe zurück. Dabei arbeiten wir allerdings in jeder Stadt mit unterschiedlichen Partnern. In Frankfurt wird ein*e Mitarbeiter*in von Sachen auf Rädern bei euch klingeln und eure Altkleider ins Lastenrad laden. Die Kleider landen dann im familiengeführten Secondhandladen Outflip. Falls sie innerhalb eines Monats nicht bei Outflip verkauft werden, landen sie bei Bedürftigen im Frankfurter Umland.

Doch dazu später mehr. Denn heute sollen die Gründer*innen von Sachen auf Rädern und Outflip selbst zu Wort kommen. Klaus und Andrea werden sich vorstellen, von der Vision hinter ihren Unternehmen sprechen und ein bisschen mit uns träumen, wie eine sozialere und nachhaltigere Zukunft aussehen könnte.

 

Klaus von “Sachen auf Rädern”

Hallo, stell dich doch bitte einmal kurz vor und erklär, was du so machst.

Mein Name ist Klaus Grund, ich bin 62 Jahre alt, und habe mit Anfang 50 den Drang verspürt, meine berufliche Tätigkeit meiner Einstellung entsprechend zu verändern. Nachdem ich dreißig Jahre mit Marketing und Vertrieb zu tun hatte, wollte ich etwas mit meinen Händen tun. Naja, schließlich sind es eher die Füße geworden, aber die Hände sind ja auch immer im Spiel. Seit meiner Jugend bin ich auf Nachhaltigkeit eingestellt, war auf vielen Demos, habe fast mein ganzes Leben “auf Grün" eingestellt, nur die Arbeit passte noch nicht wirklich. Mit meiner Firmengründung konnte ich sofort die Wirkung in meinem Viertel sehen, die meine Aktivität entfaltet.

 

Was ist die Vision hinter Sachen auf Rädern und wie bist du anfangs auf das Konzept gekommen?

In meiner letzten Anstellung bin ich morgens immer mit dem Rad durch die Stadt zur Arbeit gefahren. Da standen oft die üblichen Sprinter von den Paketdienstleistern vor mir auf der Straße und blockierten die einspurige Straße in meinem Viertel. Dahinter die hupenden Autos, die nicht weiter konnten. Zu dem Zeitpunkt dachte ich mir, das muss doch auch anders gehen. Meine Vision ist, die parallelen Transporte von vielen Paket- und Logistikdienstleistern in den Stadtteilen zu sammeln und gebündelt mit Lastenrädern auszuliefern.

2016 habe ich von einer Freundin erfahren, dass die Stadt Frankfurt einen Wettbewerb ausrichtet, um die Stadt nachhaltiger und mit weniger Emissionen in eine lebenswertere Stadt zu wandeln. Diesen Wettbewerb habe ich gewonnen, und musste damit mein Konzept einer anderen innerstädtischen Logistik mit Microdepots und Lastenrädern umsetzen. Wir als "Sachen auf Rädern” - heute “SaR Radlogistik GmbH" sind der Meinung, es muss nicht jedes Sandwich mit einem Sprinter durch die Stadt gefahren werden. Inzwischen sind wir täglich mit bis zu acht Fahrer*innen gleichzeitig unterwegs, um Lebensmittel (meist Bio) vom Erzeuger oder Großhändler zum Empfänger zu bringen. Alles ganz ohne Emissionen!

Sachen auf Rädern holt in Frankfurt eure Altkleider kostenlos ab, die ihr an recyclehero weitergebt.

 

Für recyclehero ist Kreislaufwirtschaft ein wichtiges Thema, denn wir wollen neben umweltfreundlichem Transport auch zusehen, dass wir Wertstoffe möglichst lang wiederverwenden. Siehst du bei deinen Kund*innen dafür ein Bewusstsein entstehen?

Unsere Kunden haben ein Bewusstsein für regionale und lokale Kreisläufe und freuen sich, wenn wir bei jedem Wetter die Lieferungen mit dem Rad bringen. Besonders toll finde ich, wenn wir die Kitas und Schulen beliefern und die Kinder sich freuen, dass ihr Mittagessen mit dem Rad kommt. Vielleicht können wir damit schon eine gewisse Prägung schaffen.

 

Wir freuen uns, dass wir so viele Überschneidungen im Bereich nachhaltiger und social Impact haben und freuen uns auch weiterhin über die Zusammenarbeit mit dir. Wie kann recyclehero die bisherigen Abläufe bei Sachen auf Rädern ergänzen und optimieren?

Wir freuen uns durch die Zusammenarbeit mit recyclehero zusätzlich zu unserer umweltfreundlichen Logistik auch die Kreisläufe für Wertstoffe mitgestalten zu können. So bin ich zum Beispiel auch auf das Recyclingprojekt von Schwalbe aufmerksam geworden, wo Fahrradreifen und Schläuche eingesammelt und recycelt werden. Hier können wir in Frankfurt vielleicht auch noch mit unserer Logistik einen weiteren Beitrag leisten.

 

Gemeinsam verfolgen wir also weiterhin die Mission, unsere Städte grüner und sozialer werden zu lassen. Lass uns mal einen Ausblick in die Zukunft wagen: Wie stellst du dir eine nachhaltige Stadt in 2050 vor?

Eine nachhaltige Stadt bedeutet für mich weniger Autoverkehr, weniger Lärm, weniger Emissionen. Dafür mehr Lebensqualität, Grünes und Gemeinschaft. Statt weniger großer Depots für den Lieferverkehr wird es viele, kleine Microdepots geben, von denen aus Lastenfahrräder und Kuriere ausliefern. Schön wäre es, wenn diese Umschlagplätze auch Begegnungsstätten sind, zum Beispiel wenn sie als Abholstationen für Kund*innen dienen.
 

 

Andrea von “Outflip”

Die Inhaberin vom Secondhandladen Outflip heißt Andrea und nimmt eure Altkleider nach der kostenlosen Altkleider-Abholung durch recyclehero in Frankfurt entgegen.

 

Hallo, stell dich doch bitte einmal kurz vor und erklär, was du so machst.

Ich bin Andrea, in Frankfurt geboren, sehr naturverbunden und lebe mittlerweile mit meinem Mann und unseren Katzen auf dem Land. Meine Hobbys sind klettern, Yoga und Fahrrad fahren. Vor 33 Jahren hatte ich den Traum einen unkonventionellen, originellen und lässigen Secondhandladen zu öffnen.

 

Deinen Secondhandladen Outflip führst du schon seit 1990, also schon lange bevor Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in aller Munde war. Was hat dich damals dazu gebracht, deinen eigenen Secondhandladen zu öffnen?

Schon 1990 war es klar, dass wir zu viele Ressourcen verschwenden. Ich wollte also von Anfang an sehr bewusst dagegen wirken. Das fängt schon bei den Einrichtungsgegenständen an, von denen die meisten gebraucht oder aus meiner eigenen Wohnung oder vom Sperrmüll stammen. Auch im Privaten versuchen mein Mann und ich Dinge zu reparieren, anstatt sie zu entsorgen oder neu zu kaufen.

Damals war ich unglücklich in meinem Job als Bankerin. Ich wollte zwar mit Leuten zu tun haben, aber keine neu hergestellten Sachen verkaufen. Vorher hatte ich schon nebenbei bei Wohnungsauflösungen teilgenommen, bei denen mir der wahnsinnige Überfluss bewusst geworden ist, in dem die meisten Menschen leben. So  kam ich dann auf die Idee, die Dinge im Kreislauf zu behalten. Ursprünglich wollte ich mal gebrauchte Klamotten und Möbel verkaufen, allerdings habe ich mich in den kleinen Laden verliebt, in dem ich jetzt verkaufe. Die Größe des Ladens lässt es nicht zu, auch noch Möbel zu verkaufen. Ein Kompromiss, den ich gerne eingegangen bin.

 

Beim Secondhandladen Outflip in Frankfurt landen eure Altkleider nach der Altkleider-Abholung in Frankfurt

 

Spielt das Thema Nachhaltigkeit für dich und deine Kund*innen eine große Rolle? Und bemerkst du in der Hinsicht einen starken Unterschied zu früher?

Meine Kundschaft ist in den letzten Jahren deutlich jünger geworden. Natürlich kommen immer noch Stammkund*innen jeden Alters, aber durch die Klimaschutzbewegung hat das junge Publikum deutlich zugenommen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Corona die Leute teilweise zum Nachdenken bewegt hat, was man wirklich braucht und dadurch nicht mehr ganz so viel von einem etwas älteren Publikum gekauft wird.

Meine Kundschaft äußert sich auch immer häufiger zum Thema Nachhaltigkeit. Viele kaufen kaum mehr neue Sachen und versuchen insgesamt nachhaltiger zu leben. Darüber sprechen wir im Laden viel. Um diesem wachsenden Interesse an Nachhaltigkeit gerecht zu werden, versuchen wir uns auch immer wieder in kleinen Aspekten herauszufordern; zum Beispiel basteln wir unsere Preisschilder aus alten Pappkartons, unser Verpackungsmaterial recyceln wir und die übrig gebliebenen Kleidungsstücke werden sozialen Projekten zugeführt. Ein paar Läden weiter gibt es auch einen Unverpacktladen, diese Kombi begrüße ich und viele meiner Kund*innen.

 

Auch sozialer Impact ist für dich wichtig: Du gibst einen Teil deiner Kleider von Outflip weiter an Bedürftige, richtig? Vielleicht kannst du uns darüber noch mehr erzählen.

Früher sind die meisten unserer übriggebliebenen Sachen an die Frankfurter Drogenhilfe und einige Frauenprojekte weitergereicht worden. Da es von dort aber momentan keine Nachfrage gibt, habe ich mich vor einiger Zeit in der örtlichen Flüchtlingshilfe engagiert. Ich verteile die Sachen in Echzell direkt an betroffene Familien. Oft besteht ein Haushalt aus sechs oder mehr Personen. Die Geflüchteten brauchen diese Unterstützung, denn meist kommen sie mit fast nichts hier an und vor Ort bekommen sie nur das Allernötigste. Da sieht man wieder den starken Kontrast vom Überfluss, in dem viele Menschen in Deutschland leben zu Menschen, die nur das absolute Minimum haben. Indem ich die Ware weitergebe, die innerhalb eines Monats nicht bei Outflip verkauft wird, versuche ich das ein bisschen auszugleichen.

 

Wir freuen uns, dass wir so viele Überschneidungen bezüglich nachhaltigem und sozialem Engagement haben und freuen uns auch weiterhin über die Zusammenarbeit mit dir. Wie kann recyclehero die bisherigen Abläufe bei Outflip ergänzen und optimieren?

Durch die Zusammenarbeit mit recyclehero in Frankfurt kommen sehr viele Kleidungsstücke auf einmal, dadurch ist die Beschaffung von Kleidern für mich viel entspannter geworden. Die gewonnene Zeit kann ich noch besser in die Hilfe von Geflüchteten in unserer Region investieren. Durch Ware von recyclehero bekomme ich außerdem einiges an Kinderkleidung, die mir vorher vor allem zum Verteilen an Geflüchtete fehlte. Das war mir für eine optimale Unterstützung immer besonders wichtig, da es in den verschiedenen Familien auch sehr viele Kinder gibt. Zwar war meine Ware schon immer regional, aber mit der kostenlosen und bequemen Abholung von recyclehero helfen wir dabei, dass Altkleider nicht aus Versehen im Müll landen, weil die Leute keine Zeit haben.

 

Deine Altkleider-Abholung in Frankfurt

Nachdem du jetzt weißt, wo deine Altkleider in Frankfurt landen, hast du nicht auch Lust, deine kostenlose Altkleider-Abholung zu buchen? Probier's mal aus: