Kleiderschrank ausmisten: In 6 Schritten zur nachhaltigen Garderobe

Wie du in sechs Schritten deinen Kleiderschrank ausmisten kannst und deine Altkleider nachhaltig loswirst

Zum Saisonwechsel müssen einige unserer dicken Pullover und Winterjacken in den Keller und einige der geliebten Sommerteile kommen endlich wieder zum Vorschein. Da sind aber auch einige Dinge, an die du dich gar nicht mehr erinnern konntest? Die du seit Ewigkeiten nicht mehr getragen hast? Zeit fürs Aussortieren! Wir erklären dir, wie du in sechs Schritten deinen Kleiderschrank ausmisten kannst, nachhaltig (pun intended...) Ordnung kreierst und was du am besten mit deinen aussortierten Altkleidern machst!

 

Wie oft sollte ich meinen Kleiderschrank ausmisten und warum?

 

Wir finden, jeder Saisonwechsel eignet sich wunderbar zum Ausmisten. Wir sind selbst immer wieder überrascht, was nach einer Saison in den Schubladen und Kellerabteilen auftaucht, an das wir uns nicht mehr erinnern konnten. Sicher freut man sich über einige Teile, jedoch gibt es auch diejenigen Klamotten, deren letzter Einsatz lange zurückliegt. Idealerweise sortierst du deinen Schrank also mindestens zweimal pro Jahr aus.

Das hört sich vermutlich erst mal viel an. Aber wusstest du, dass sich nicht nur unser Konsum seit dem Jahr 2000 verdoppelt hat, sondern auch die Anzahl unserer Altkleider seit der Jahrtausendwende um 300% gestiegen ist? Unter anderem durch die Präsenz von Fast Fashion kaufen wir immer mehr ein und tragen unsere Kleidung immer weniger beziehungsweise kürzer.

Damit dein Schrank nicht zu unübersichtlich ist, solltest du also regelmäßig Ordnung schaffen und Ungetragenes loswerden. Je mehr Klamotten in deinem Schrank sind, die du nicht anziehst, desto geringer ist logischerweise der Anteil der Kleidung, die du (gerne) trägst. Du tust dir also keinen Gefallen damit, Kleidung zu horten, nur um sie zu haben. Frankfurter Ordnungscoach Sabine Nietmann von The Organicer schätzt übrigens aus Erfahrung, dass wir nur ungefähr 20% unserer Kleidung wirklich tragen.

 

Kleiderschrank ausmisten: Deine Checkliste für nachhaltige Ordnung

1. Die richtige Stimmung

 

Die richtige Stimmung fürs Aussortieren ist das A und O. Mach dir deine liebste Playlist an, hör ein Hörbuch oder bilde dich mit einem Podcast weiter. Mach eine Kerze an, zieh dir ein Outfit an, in dem du dich wohl fühlst oder bereite dir einen Kaffee oder Tee zu. Bonuspunkte kriegst du außerdem, wenn es draußen regnet und du eine:n Freund:in dabei hast, der/die dir knallhart sagt, was raus muss und was du behältst.

 

2. Alles muss raus

 

Als erstes kommt der absolute Alptraum: Du solltest einmal alles aus deinem Schrank rausholen und aufs Bett oder den Boden werfen. Ja, wirklich alles. Besonders in schwer zugänglichen Schubladen und Fächern wirst du auf Klamotten stoßen, an die du dich nicht mehr erinnern konntest.

Bestimmt wird dich der Berg an Kleidung erst mal überfordern und abschrecken. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlecht: Einmal zu sehen, wie viel (ungetragene) Kleidung man im Schrank hat, motiviert ungemein, einiges loszuwerden. Sieh es als Schocktherapie an!

 

3. Lieblingsteile identifizieren

 

Im nächsten Schritt sortierst du deine Kleidung nach Kategorien (z.B. Hosen, Röcke, Kleider, Pullover, T-Shirts, Jacken etc.). Für diesen Schritt wollen wir dir noch einen Tipp der Ordnungsexpertin Sabine Nietmann von The Organicer mitgeben:

“Ich ermutige meine Kund:innen, aus jeder Kategorie intuitiv drei bis fünf Lieblingsteile auszusuchen und dann alle weiteren Teile dieser Kategorie mit den Lieblingsteilen zu vergleichen. Am Ende trägt man schließlich doch immer wieder dieselben Stücke und durch den direkten Vergleich wird einem dies nochmal bewusster.”

Indem du deine drei bis fünf Lieblingsteile pro Kategorie mit dem Rest vergleichst, wird dir eher bewusst, welche Kriterien dir wichtig sind. Egal, ob es sich hierbei um einen Schnitt, Material oder Farben handelt – dieser Vergleich macht nicht nur das Aussortieren leichter, sondern hilft dir vielleicht auch in Zukunft Impulskäufe zu vermeiden, sondern eher die Kleider zu kaufen, die du wirklich tragen wirst.

 

4. Jetzt musst du ehrlich sein

 

Jetzt geht es ans Aussortieren. Der Kern beim Kleiderschrank Ausmisten. Hier ist Ehrlichkeit gefragt (daher der Tipp mit den Freund:innen...). Stelle dir folgende Fragen:

  • Was hatte ich in den letzten sechs Monaten (bzw. in der letzten Saison, wo es tragbar war) an?
  • Was passt mir noch?
  • Was steht mir tatsächlich und was habe ich nur gekauft, weil es im Trend lag?
  • Was bereitet mir beim Tragen Freude?

Gehe deinen gesamten Kleiderschrank durch und stelle dir diese Fragen für jedes Kleidungsstück. Zusätzlich solltest du ehrlich sein, was die Gelegenheiten angeht, für die du deine Kleider trägst: Brauchst du das Abendkleid, das du mal auf dem Flohmarkt gefunden hast, wirklich? Trägst du die Stiefel, die dir eigentlich zu unbequem sind, oder sehen sie nur schön aus?

Um herauszufinden, welche Klamotten dir passen bzw. stehen, kann es vorteilhaft sein, die Kleidung anzuprobieren. Sei hier nicht zu faul, sondern probiere tatsächlich jedes Kleidungsstück an, bei dem du dir unsicher bist an und probiere sogar, es mit anderen Klamotten zu kombinieren. So siehst du, welche Teile wirklich in deine Garderobe passen.

 

5. Alles wieder einsortieren

 

Nun geht es ans Einsortieren. Dabei solltest du nicht einfach aus Gewohnheit alles genau so einsortieren, wie es vorher war. Das ist deine Gelegenheit, frischen Wind in deinen Kleiderschrank zu bringen und eine Ordnung zu finden, die dir langfristig das Leben erleichtert.

Unsere Empfehlungen:

  • Lege deine Pullover anstatt sie zu hängen. Das verhindert ausgebeulte Stellen an den Schultern und Ausleiern des Materials.
  • Bei den Sachen, die du aufhängst, kannst du die Kleiderbügel falsch herum an die Stange hängen. Jedes Mal, wenn du ein Kleidungsstück getragen hast, drehst du den Bügel auf die richtige Seite. So siehst du nach einer Saison, was du wirklich getragen hast, was dir das nächste Ausmisten erheblich erleichtern wird.
  • Deine neue Regel: One in, one out. Damit du nicht bald wieder in Kleidung erstickst, könntest du dir als Ziel setzen, ein altes Teil loszuwerden für jedes neu eingekaufte Kleidungsstück. Das behält nicht nur Ordnung im Schrank bei, sondern verhindert auch unnötige Impulskäufe, wenn du weißt, dass ein anderes Teil dafür gehen muss.

 

6. Wohin mit deinen Altkleidern?

 

Jetzt hast du bereits den Großteil des Kleiderschrank Ausmisten hinter dir. Dein Schrank sieht toll aus, aber du hast einen Berg von Altkleidern vor dir liegen und weißt nicht, wohin damit. Die meisten Ratgeber zum Ausmisten deines Kleiderschranks werden nach dem fünften Schritt aufhören, dabei ist die Frage, wohin du deine Altkleider bringen sollst, aus unserer Sicht eine der wichtigsten überhaupt.

Vielleicht möchtest du einige der hochqualitativen, teuren Sachen verkaufen. Hierfür musst du nicht auf den nächsten Flohmarkt warten, sondern kannst Plattformen wie Vinted oder Vestiaire Collective nutzen.

Für die Kleidung, die du nicht verkaufst, möchten wir dir gerne unseren kostenlosen Service für Altkleider ans Herz legen: Anstatt die Kleidung zum Altkleidercontainer zu bringen, wo das meiste exportiert und/oder verbrannt beziehungsweise weggeworfen wird, kannst du deine Altkleider bequem und kostenlos von uns abholen lassen. Unsere Heroes kommen klimaneutral bei dir vorbei, befreien dich von deinen Altkleidern und führen sie in lokale, klimafreundliche Kreisläufe zurück.

 

Deine Benefits:

  • Du musst deine Altkleider nicht zum Container schleppen, die oft ohnehin überfüllt sind.
  • Du weißt was mit deinen Altkleidern passiert: Wir garantieren dir, dass deine Kleidung immer in Deutschland bleibt – meist sogar in deiner Region. Bisher arbeiten wir mit zwei Secondhandläden in Hamburg und Frankfurt zusammen sowie mit der Hamburger Hilfsorganisation Hanseatic Help, die die unverkaufte Ware der Secondhandläden bedarfsgerecht abnimmt. Anstatt die Verantwortung für unseren Textilmüll abzuschieben, verkaufen bzw. verwerten wir die Altkleider unserer Kund*innen mit regionalen Partnern innerhalb von Deutschland. Durch unser lokales Netzwerk schaffen wir kontrollierbare Lieferketten und behalten die Ressourcen solange im Umlauf, wie es geht.
  • Die Abholung ist kostenlos.
  • Du entsorgst deine Altkleider auf die klimafreundlichste Weise. Statt deine Kleidung zum Export freizugeben, wo sie die Menschen und Umwelt der Importländer belasten, setzt du dich aktiv für lokale Kreisläufe ein.