5 Tipps für nachhaltiges Second Hand Shoppen

Du shoppst schon einen Großteil deiner Kleidung Second Hand? Dann bist du ohnehin schon sehr nachhaltig unterwegs und schätzt den Wert von Ressourcen. Doch auch beim Second Hand Shoppen gibt es noch einige Tipps, die du beachten kannst, um noch umweltfreundlicher und bewusster zu handeln. Darum geben wir heute 5 Tipps für nachhaltiges Secondhand Shoppen!

5 Tipps für nachhaltiges Secondhand Shoppen

 

1. Lass dich nicht von günstigen Preisen locken

Einer der Hauptgründe, warum Konsument:innen Second Hand einkaufen, sind die geringen Preise. Während geringe Preise zwar ein wichtiger Treiber sind, um Secondhandmode für mögliche viele Menschen zugänglich zu machen, sollte man sich auf der anderen Seite auch nicht zu sehr von geringen Preisen blenden lassen. Es ist wie im Sale: Oftmals fühlen wir uns schneller zum Kauf verleitet, wenn wir ein Schnäppchen vor uns haben.

Der Preis ist natürlich ein wichtiger Faktor, sollte aber nie der einzige Grund sein, warum du ein Kleidungsstück kaufst; denn auch bei günstiger Secondhandmode kommt es auf Qualität und Langlebigkeit – und darauf, ob dir ein Kleidungsstück wirklich Freude bereitet und du es überhaupt brauchst. Frage dich: Hätte ich das Teil auch gekauft, wenn es teurer gewesen wäre? So kriegst du ziemlich schnell ein Gefühl dafür, ob der Preis dich vorschnell zum Verkauf verführt. Wir empfehlen dir zu dem Thema unseren Artikel Impulskäufe vermeiden: 5 Tipps gegen überflüssigen Konsum.

 

2. Achte bei Online-Käufen auf einen kurzen und klimaneutralen Versand

Achte für nachhaltiges Second Hand Shoppen auf kurze und klimaneutrale Transportwege

Besonders bei Käufen auf Peer-to-Peer-Plattformen wie Vinted oder Vestiaire Collective solltest du auf den Transportweg achten, den dein Kauf zurücklegt, bis er bei dir angekommen ist. Es kann schon mal vorkommen, dass ein:e Verkäufer:in in einem anderen Land ist und das Kleidungsstück einen weiteren Weg zurücklegt. Achte also darauf, dass die Plattform klimaneutralen Versand anbietet oder der Versand möglichst umweltfreundlich stattfindet. Wir finden aber: Es hat immer Priorität, ein Kleidungsstück im Kreislauf zu behalten. Der Anteil der Emissionen, der während der Lebensdauer eines Kleidungsstücks auf den Transport entfallen, macht laut Ellen MacArthur Foundation nur 5% aus; die Rohstoffgewinnung und Produktion eines Kleidungsstücks sind allerdings für ungefähr 70% verantwortlich.

Aber auch kleine Änderungen in unserem Konsumverhalten können großes bewirken, wenn möglichst viele Menschen sie umsetzen! Unser Tipp: Vermeide Expressversand, da hier oft unausgelastete Fahrzeuge zum Einsatz kommen, nur damit die Pakete möglichst schnell bei dem/der Empfänger:in landen. Wenn du Expressversand vermeidest, kannst du also unnötige Fahrten vermeiden. Wenn dich das Thema nachhaltige Logistik interessiert, lies doch mal in unseren Artikel rein State of the Art: Die Logistiklösungen der Zukunft.

 

3. Wirf einen Blick auf das Material

Auch beim Secondhand Shoppen sollten wir uns Gedanken über das Material der Kleidung machen. Hier lohnt es sich, vor allem auf Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen zu setzen, die der Erde bei der Neuproduktion viele Ressourcen entziehen. Darum ist es besonders sinnvoll, diejenigen Ressourcen wieder zurück in den Kreislauf zu führen, die in der Neuproduktion einen hohen Ressourceneinsatz gekostet haben. Außerdem ist Kleidung aus Naturfasern tendenziell länger haltbar und robuster. Auch für tierische Fasern wie Wolle oder Leder, die sehr langlebig sind, könnte der Secondhandkauf eine ethisch vertretbare Lösung für dich sein, wenn du auf First Hand Käufe tierischer Materialien verzichtest.

Auch Kleidung aus Kunstfasern wie Polyester kosten natürlich Ressourcen in der Neuproduktion, vor allem Erdöl. Allerdings raten wir davon ab, Kleidung aus Polyester, Nylon oder anderen synthetischen Fasern zu kaufen – egal ob First oder Second Hand. Denn beim Tragen, Waschen und Bügeln der Kleidung lösen sich Mikroplastikpartikel, die unsere Gewässer und Böden beschädigen.

 

4. Benutze bei Online-Käufen Filter

Filter sind ein bisschen wie die Scheuklappen des Internets: Indem du auf Filter setzt, werden dir automatisch nur die Klamotten angezeigt, die du auch wirklich brauchst bzw. kaufen möchtest. Lass dir nur diejenigen Kleidungsstücke anzeigen, die deinen Wünschen in Farbe, Material, Größe usw. entsprechen, um zu vermeiden, dass du etwas kaufst, das du nicht benötigst. Ganz nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!

Unser Tipp: Hier kannst du direkt nach Materialien filtern, die dir besonders lange halten und die Einstellungen so setzen, dass das neue Kleidungsstück besonders gut in deine bestehende Garderobe passt. Außerdem stellst du sicher, dass dir nichts angezeigt wird, was du dir nicht leisten kannst oder willst.

 

5. Vermeide Impulskäufe

Vielleicht hast du dich schon mal selbst dabei ertappt, auf dem Flohmarkt oder auf Plattformen wie Vinted impulsiver einzukaufen, als wenn es sich um First Hand Käufe handeln würde. Besonders bei den anfangs erwähnten günstigen Preisen und dem Gefühl, dass Second Hand Shoppen sowieso schon “nachhaltig genug” ist, sollten wir aufpassen, unsere impulsiven Kaufgewohnheiten aus Fast Fashion Zeiten nicht einfach auf Secondhandmode zu übertragen.

Die britische Aktivistin Venetia La Manna, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilbranche einsetzt sowie für eine umweltbewusstere Modeindustrie allgemein kämpft, bringt es in einem Interview mit Vogue Business gut auf den Punkt:

“Collectively, we need to slow down, no matter how we’re consuming. Taking people from overconsuming fast fashion to overconsuming secondhand luxury is progress, but overconsuming anything isn’t going to save us.” – Venetia La Manna

 

Wohin mit getragener Kleidung?

Nachhaltiges Secondhandshoppen: Wohin mit getragener Kleidung?

Bei recyclehero haben wir aber nicht nur Tipps für dich, wie du möglichst umweltbewusst Second Hand shoppen kannst, sondern erklären dir vor auch, wie du getragene Kleidung möglichst klimaneutral und sinnvoll loswirst! Wir bieten dir einen kostenlosen Abholservice für getragene Kleidung und sorgen dafür, dass deine Kleidung wieder in möglichst lokale Kreisläufe zurückkommt. Alternativ zur Abholung kannst du deine Altkleider auch von unserem Versandpartner DHL abholen lassen bzw. zur Packstation deiner Wahl bringen; hier kommt deine Kleidung über die klimaneutrale GoGreen-Versandoption zu uns.

Durch die Zusammenarbeit mit Secondhandpartnern und Hilfsorganisationen innerhalb Deutschlands schenken wir deiner Kleidung möglichst lokal und bedarfsgerecht ein zweites Leben, anstatt sie zu verkaufen und sie in den Globalen Süden zu verschiffen. Wir stehen für lokale Kreislaufwirtschaft und freuen uns darauf, wenn du uns auf unserer Mission unterstützt, den Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft zu erleichtern und zu beschleunigen!

 

Quellen

https://emf.thirdlight.com/file/24/Om5sTEKOmm-fEeVOm7xNOmq6S2k/Circular%20business%20models.pdf

https://www.voguebusiness.com/sustainability/the-trouble-with-secondhand-its-becoming-like-fast-fashion-the-realreal