5 Tipps für bewussten Konsum von Secondhandkleidung

Der Trend ist deutlich zu erkennen: In den Innenstädten sprießt ein neuer Secondhandladen nach dem anderen hoch. Das Bewusstsein darüber, dass es ressourcenschonender ist, Kleidung gebraucht zu kaufen, wird immer größer. Aber auch das hat seine Grenzen. In diesem Artikel zeigen wir, dass es auch bei Secondhandmode auf bewussten Konsum ankommt und zeigen dir Tipps für den bewussten Konsum von Secondhandkleidung.

 

RH_Blog-Header_07.jpg

 

Es kommt auf den bewussten und überlegten Konsum an

Ob Flohmarkt, Secondhandshop oder einfach geschenkt von Freund*innen – günstige Kleidung bekommen wir mittlerweile oft angeboten. Die Zeiten sind vorbei, wo wir coole Einzelstücke oder trendy Fashion Pieces kaufen mussten. Dies ist bereits in vielen Köpfen angekommen. Aber auch hier kommt es auf den bewussten und überlegten Konsum an - selbst wenn die niedrigen Preise locken. Die Versuchung ist bei einem günstigen Kleidungsstück umso größer, dieses als Wegwerfartikel zu betrachten. Ein Phänomen, das wir bereits von Fast-Fashion-Kleidung kennen. Wenn es nicht so teuer ist, kaufen wir eher mal etwas, was uns vielleicht nicht vollständig zusagt. Hinzu kommt, dass sich „bei dem Preis“ die Reparatur nicht lohnt oder die Versuchung groß ist, das Teil direkt zu entsorgen. Auch dies stellt ein großes Problem dar, denn: die Kleidungsstücke, wenn nicht an der richtigen Stelle „entsorgt“, landen oftmals als Müllberg irgendwo im globalen Süden. Einige Länder, wie z.B. die Philippinen, haben daher bereits die Einfuhr von Secondhandkleidung grundlegend untersagt. Das Verlagern der Kleidung von einem Ort der Welt zu einem anderen trägt hierbei keinesfalls zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft bei, sondern ist lediglich ein „aus den Augen, aus dem Sinn“.

IMG_1679.jpg
 

 

Fünf Tipps für den bewussten und nachhaltigen Secondhandkonsum

Damit der Kreislaufgedanke auch Wirklichkeit wird, sind hier fünf Tipps für den bewussten und nachhaltigen Secondhandkonsum:

 

1. Innehalten und Konsum hinterfragen

Bevor der Artikel im Waren- oder Einkaufskorb landet, ist es immer ratsam, kurz innezuhalten und dich zu fragen: Brauche ich diese Jacke wirklich? Werde ich diese Jeans oft tragen? Ist das Hemd ein potentielles Lieblingsstück? Gibt es Zweifel, dann ist es besser (für die Umwelt und deinen Geldbeutel), lieber zu verzichten. Denn wie cool wäre es, wenn dein gesamter Kleiderschrank ausschließlich aus Lieblingsstücken bestehen würde? 

Sich die Zeit nehmen, hochwertige Stücke zu suchen, lohnt sich. Gezielt nach bekannten Marken oder nach Kleidungsstücken aus hochwertigen Materialien suchen zahlt sich aus, denn diese gefallen dir höchstwahrscheinlich nicht nur länger, sondern halten oft über viel längere Zeit und behalten ihre Qualität auch nach vielem Tragen und unzähligen Waschgängen.

 

2. Versuchung reduzieren

Dieser Tipp ist genauso simpel, wie effizient: Wenn du nicht in die Geschäfte oder auf die Onlineshops der Anbieter*innen gehst, kannst du auch nicht konsumieren. Wenn du also nichts brauchst, geh’ am besten nicht bummeln. Shopping sorgt zwar für die Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, der als Glückshormon gilt, aber dieser sorgt nur kurzfristig für positive Gefühle.

 

3. Leihen statt Kaufen

Ähnlich wie bei Autos, die 90 % der Zeit geparkt in irgendeiner Ecke stehen, hängen unsere Kleider die meiste Zeit nur im Kleiderschrank. Es gibt einige coole Konzepte, die Abhilfe schaffen. Die Kleiderei und Fairnica beispielsweise stellen das Ausleihen von Kleidungsstücken in den Vordergrund. Je nach Anbieter können Klamotten online oder im Laden ausgeliehen und somit der Lebenszyklus der Artikel verlängert werden. Super Sache? Finden wir auch!

 

4. Tauschen

Wir alle kennen es – ein oft getragenes Lieblingsstück ist zwar noch gut, aber aus irgendeinem Grund trägst du es nicht mehr. Du wirst nostalgisch und denkst an all die Erinnerungen und Erlebnisse mit dem Kleidungsstück und kannst dich deswegen irgendwie noch nicht trennen. 
Schaue doch mal im Clothes Swap Shop In guter Gesellschaft in der Sternstraße 25 vorbei. Hier kannst du bis zu fünf Kleidungsstücke abgeben und dir neues Altes erswappen, falls dir etwas zusagt. Oder veranstalte deine eigene Kleidertauschparty, exklusiv nur für Lieblingsstücke und nur mit den engsten Freund*innen. So weißt du, dass deine Kleider gut aufgehoben sind und sich jemand anderes daran erfreut. Bleibt etwas übrig, holen wir von recyclehero deine Altkleider kostenlos mit dem Lastenrad ab und unser Partner 2nd Fit in der Sternschanze sorgt dafür, dass es lokal weiter verkauft wird.

 

5. Schau bei Secondhand genauer hin

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lohnt es sich, bei deinen liebsten Anbieter*innen von Secondhandkleidung genauer hinzuschauen oder nachzufragen. Woher werden die Kleidungsstücke eigentlich bezogen? Von wie weit weg werden sie eventuell eingeflogen? Schau auf Websites oder frage in den Shops nach, ob und wie mit Transparenz umgegangen wird. Häufig kaufen Läden im Ausland und die Secondhandkleidung hat einiges an Strecke hinter sich, bis sie hier bei uns gekauft werden kann.

Bei 2nd Fit in der Hamburger Schanze kannst du beispielsweise Kleidung kaufen, die wir von recyclehero von Hamburger Haushalten abgeholt haben – aus Hamburg für Hamburg.

RH-Altkleider-Grafik_Website_web.jpg

Der Kauf von Secondhandware erfordert zwar ein wenig Geduld und Aufmerksamkeit, aber die Belohnungen sind es wert: Indem man hochwertige Stücke auswählt, die einen lange begleiten und den individuellen Stil unterstreichen, wird der Kleiderschrank zu einem nachhaltigen Unikat :) 

 

Quellen

 

Bilder