Impulskäufe vermeiden: 5 Tipps gegen überflüssigen Konsum
Altkleider
Impact
Hannah
23.01.2024
Die Modeindustrie trägt maßgeblich zum Klimawandel bei, insbesondere durch die Produktion von Neuware. Um die immer schneller wachsende Menge an Textilien zu reduzieren, ist es entscheidend, unseren Konsum zu überdenken und zu minimieren. In diesem Artikel präsentieren wir fünf praktische Tipps, die Impulskäufe vermeiden sollen und einen bewussteren Umgang mit Kleidung fördern.
Unser Konsum von Mode hat sich seit der Jahrtausendwende verdoppelt. Noch schneller wächst aber die Menge an Altkleidern; denn die ist seit 2000 um 300% gestiegen. Das kommt vor allem daher, dass wir unsere Kleidung immer kürzer tragen. Durch Fast Fashions schnelle Produktion, kurzweilige Trends und den Einfluss von sozialen Medien konsumieren wir in immer schnelleren Zyklen. Das System Fast Fashion gaukelt uns vor, dass unsere Kleidung schon nach kurzem Tragen nicht mehr brauchbar ist und wir direkt wieder etwas neues brauchen. Sehen wir uns also einige einfache Tipps an, wie wir Impulskäufe vermeiden können und dadurch Fast Fashion besiegen!
1. Artikel für später speichern
Oft ist es schwer, den irrationalen Gefühlen zu widerstehen, die man kurz vor einer Kaufentscheidung empfindet. Laut offizieller Definition des Begriffs "Impulskauf" ist es eine Kaufentscheidung "ohne vollkommen bewußte Entscheidung und Steuerung". Im Normalfall schüttet unser Gehirn in der Situation eines Impulskaufs Dopamin aus und vermittelt uns das Gefühl, wir würden etwas verpassen, wenn wir das Produkt nicht kaufen.
Spoiler: Tun wir aber nicht! Um Impulskäufe zu vermeiden, empfehlen wir, Favoriten zu speichern und erst nach ein paar Tagen zu kaufen, wenn der Wunsch nach dem Artikel überhaupt immer noch bestehen sollte. Das Ausschütten von Glückshormonen beim Shoppen und die leichte Beeinflussbarkeit durch externe Faktoren wie Preisschilder oder sogar Gerüche verdeutlichen, dass unser Gehirn gut ein wenig mehr Zeit brauchen kann, um rationale Kaufentscheidungen zu treffen.
2. Wie langlebig ist das Kleidungsstück?
Oft hilft es sich die Frage zu stellen: Warum möchte ich dieses Kleidungsstück gerade kaufen: Weil ich es an jemand anderem auf Social Media gesehen habe? Weil ich mitbekommen habe, dass gerade im Trend ist? Die Beantwortung dieser Fragen verdeutlicht schnell, wie langlebig ein Kleidungsstück ist und entscheidet, ob man sich auch noch in zwei Jahren freuen würde, es anzuziehen.
Berücksichtige vor allem auch die Qualität und überlege, ob es dir nicht nur langfristige Freude bereiten wird, sondern ob die Qualität überhaupt so langlebig ist, dass es nicht nach wenigen Malen Tragen Mangel aufweist. Durch diese Überlegungen kannst du verhindern, dass du Kleidungsstücke kaufst, die kurzlebigen Trends folgen.
3. Warum kaufe ich das Produkt?
Reflektiere auch hier deine Motivation hinter dem Kauf: Bist du von Marketing beeinflusst worden? Bist du gerade einfach in der spontanen Laune, etwas zu kaufen um deine Stimmung zu heben? Ist das Kleidungsstück ein Schnäppchen aber passt eigentlich gar nicht in deinen Kleiderschrank? Ist es dir zufällig auf dem Onlineshop begegnet, auf dem du nach etwas ganz anderem gesucht hast?
Achte darauf, bewusst einzukaufen und vermeide, dich von verlockenden Angeboten blenden zu lassen. Nutze dazu am besten passende Filter beim Online-Shopping, um unerwünschte Impulskäufe zu vermeiden! So wanderst du quasi mit Scheuklappen durchs Internet und siehst nur die Artikel, die du wirklich brauchen kannst.
4. Passt das Kleidungsstück in meinen bestehenden Kleiderschrank?
Überlege vor einer Kaufentscheidung, wie gut das Kleidungsstück zu deinem bestehenden Kleiderschrank passt: Kannst du es vielseitig stylen? Besitzt du bereits ähnliche Klamotten? Achte darauf, dass es nicht nur gut aussieht, sondern auch zu deinem Körper passt und deinen individuellen Stil unterstreicht. Ein neues Kleidungsstück bringt wenig, wenn es schlussendlich nur in deinem Kleiderschrank hängt.
Laut einer repräsentativen Umfrage von Greenpeace geben Deutsche zwischen 18 und 69 an, dass sie fast 40% ihrer Kleidung selten oder fast nie tragen. Neu produzierte Kleidung ist zu schade, als dass sie dann nur herumliegt und nicht getragen wird. Stelle dir also immer die Frage, wie du deinen neuen Kauf kombinieren würdest und zu welchen Gelegenheiten du ihn tragen würdest.
5. Bekomme ich viel Nutzen aus dem Produkt?
Die Überlegung, wie oft du das neue Kleidungsstück tragen kannst, ist entscheidend, um einen sinnvollen Konsum zu gewährleisten. Eine neue schwarze Tasche oder gerade Jeans wirst du vermutlich öfter tragen als eine Bluse mit einem auffälligen Muster. Hier kann es hilfreich sein, in Cost per Wear zu rechnen: So überlegst du direkt, wie oft du ein Kleidungsstück vermutlich tragen wirst und rechnest den Preis auf die Anzahl der "Wears". Es ist immer sinnvoll, Dinge zu kaufen, deren Cost per Wear niedrig ist; auch wenn ihr ursprünglicher Kaufpreis vielleicht nicht unbedingt ein Schnäppchen ist. Denn es lohnt sich, lieber in langlebige hochqualitative Dinge zu investieren, von denen man lange etwas hat.
Falls du ein besonderes Piece für einen bestimmten Anlass kaufen möchtest, lohnt sich eventuell auch die Überlegung, ob du es nicht mieten oder ausleihen möchtest. Außerdem sollte auch die Frage, ob du dir das Produkt aktuell überhaupt leisten kannst (oder willst), nicht zu kurz kommen.
Impulskäufe vermeiden für bewussten Konsum
Es ist an der Zeit, unseren Blick auf die Modeindustrie zu verändern und bewusster einzukaufen. Indem wir Impulskäufe vermeiden und unseren Konsum rational gestalten, können wir einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von Neuware leisten. Außerdem muss es ja auch nicht immer etwas neu produziertes sein, denn viele spontane Launen (wenn man sie denn aufkommen lässt) lassen sich auch mit Secondhandmode befriedigen. Lass uns gemeinsam die Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen und damit einen nachhaltigen Lebensstil fördern!
Quellen
https://www.greenpeace.de/sites/default/files/publications/20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf
https://fastercapital.com/de/inhalt/Impulskauf--Die-Wissenschaft-hinter-Spontankaeufen.html