Unser neues soziales Projekt: Fight Fast Fashion an Schulen
Soziale Projekte
Altkleider
Impact
Hannah
10.03.2024
Als Impact Startup in der Kreislaufwirtschaft liegt es uns am Herzen, auch über unsere Bubble hinaus unseren Bildungsauftrag zu erfüllen und Themen wie lokale Wiederverwendung, Recycling und umweltfreundliche Entsorgung für alle zugänglich zu machen. Dazu gehören natürlich auch – und vor allem – die jüngsten unter uns! Seit kurzem arbeiten wir deswegen mit Abenteuer Regenwald e.V. zusammen und klären an Schulen über Fast Fashion auf. In diesem Beitrag geben wir euch einen ersten Einblick in das Projekt Fight Fast Fashion an Schulen!
Wie kam das Projekt zustande?
Für das Projekt Fight Fast Fashion arbeiten wir mit dem Abenteuer Regenwald e.V. zusammen. Der Verein klärt Kinder und Jugendliche über die Bedeutung der tropischen Regenwälder auf. Mit nahezu zwanzig Jahren Erfahrung im Bereich der Regenwald-Umweltbildung ist Abenteuer Regenwald e.V. der führende Regenwaldschutzverein für junge Menschen im deutschsprachigen Raum. Während der Regenwald sich für Schüler:innen hierzulande oft weit weg fühlen mag, vermittelt der Verein anhand von Vortragsreihen und anderen Aufklärungsmaterialien, dass auch unsere Handlungen hier in Deutschland massive Auswirkungen auf den Regenwald haben können; zum Beispiel durch unser Konsumverhalten.
Das Ziel des Vereins ist es, junge Menschen ohne erhobenen Zeigefinger für den Schutz des Regenwaldes zu sensibilisieren und damit ihr Umweltbewusstsein zu stärken. Dabei fokussieren sie sich vor allem auf die jüngsten unter uns, denn nur wenn die Generation von morgen umfassend und offen aufgeklärt ist, kann sie sich für den Schutz der Umwelt einsetzen.
Projekt Fight Fast Fashion an Schulen
Der erste Termin im Rahmen unseres Projekts fand am Gymnasium Rahlstedt statt; genauer gesagt in einem Umwelt-Wahlkurs in der 8. Klasse. Gemeinsam mit Kristina vom Abenteuer Regenwald e.V. hat unsere Gründerin Nadine Herbrich über Fast Fashion und seine Auswirkungen gesprochen. Dabei ging es unter anderem darum, wie viele Kleidungsstücke wir im Durchschnitt in Deutschland kaufen und was mit der Kleidung passiert, wenn wir sie einmal entsorgt haben.
Weil die sinnvolle Entsorgung von Altkleidern unser Spezialgebiet ist, haben wir uns besonders auf Entsorgungswege von Altkleidern fokussiert und das Thema Textilexporte besprochen. Die derzeitige Behandlung von Altkleidern macht schnell deutlich, dass wir uns vermehrt für lokale Kreisläufe einsetzen sollten! Darum haben wir den Schüler:innen auch nochmal transparent erklärt, was mit den Aktkleidern passiert, die sie bei uns abgeben.
Denn wir waren nicht nur für den Vortrag da; die Schule hat nach dem Vortrag direkt ihre eigene Sammelaktion gestartet! Dazu haben sie einige Sammelbehältnisse in einem Gemeinschaftsraum aufgestellt und über ein paar Wochen nach dem Vortrag Altkleider gesammelt. Das beeindruckende Ergebnis: Die Schüler:innen in Rahlstedt haben 160 Kilogramm Altkleider gesammelt! Damit haben sie 2,4 Tonnen CO2 eingespart. Das ist so viel, als würde man eine halbe Erdumrundung mit dem Auto fahren.
Wir finden, Jugendlich bekommen zu selten eine Gelegenheit, sich zu Themen zu äußern, die sie bewegen. Und das obwohl sie diejenigen sind, die maßgeblich die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen, den Generationen vor ihnen verursacht haben. Der Spirit, den Jugendliche im Klima- und Umweltschutz anhand von Bewegungen wie Fridays for Future an den Tag legen, inspiriert uns, lauter zu werden und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Wir sind überzeugt davon, dass die Schüler:innen im Rahmen des Projekts Fight Fast Fashion nicht nur etwas von uns lernen können, sondern wir genauso etwas von ihnen. Also haben wir ihnen ein paar Fragen gestellt!
Im Gespräch mit Schüler:innen...
Warum hast du den Umweltschutz-Wahlkurs belegt?
Weil mir Nachhaltigkeit wichtig ist und ich mich für neue und verschiedene nachhaltige Projekte interessiere.
Welchen Stellenwert hat Klimaschutz in eurem sonstigen Lehrplan? Findest du, ihr wisst darüber genug Bescheid?
Als Klimaschule empfinde ich es hier schon als sehr wichtig und es wird auch oft im Unterricht darüber aufgeklärt. Ich denke, das ist auch nochmal bei uns mehr, als bei anderen Schulen.
Hast du das Gefühl, du bemühst dich mehr um Klimaschutz als deine Eltern oder allgemein die Generation vor euch? Macht dich das manchmal sauer?
Meine Familie und ich bekommen das tatsächlich ganz gut hin. Unsere Kleidung kaufen wir meistens nur Secondhand und achten auch sehr darauf, dass wir unsere Kleidung zum Beispiel auch weitergeben. Vor unserem Haus haben wir zum Beispiel auch eine Box, die sich Tauschbox nennt, und da kann man Kleidung oder auch einfach Bücher oder alte Gegenstände, die noch gut erhalten sind, reinlegen und die tauschen wir dann gegenseitig. Dann leert sich die Box wieder und man packt etwas neues rein und das ist dann immer so ein Kreislauf. Das ist zum Beispiel auch eine Möglichkeit, wie wir unsere Kleidung auch loswerden.
Ich würde mir wünschen, dass Leute, die auch noch sehr egoistisch mit dem Thema Konsum von Kleidung umgehen, dass wir die einfach auch informieren und wir das alle zusammen irgendwie hinbekommen.
Wir haben euch Bilder aus Ländern gezeigt, in die unser Textilmüll exportiert wird. Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr die Bilder gesehen habt und was sagt ihr dazu, dass Deutschland so viele Altkleider an andere Länder schickt?
Die Bilder waren jetzt nicht so schön und allgemein war es einem auch nicht so bewusst, dass auch Deutschland so viel in andere Länder verschickt. Ich wusste zum Beispiel auch gar nicht, dass so viel auch doch noch abgegeben wird. Das finde ich nicht gut und man sollte das auch reduzieren.
Wie oft kaufst du dir ungefähr neue Kleidung?
Tatsächlich so richtig shoppen gehe ich ein bis zwei Mal im Jahr. Inzwischen kaufe ich auch ungefähr die Hälfte meiner Kleidung in Second Hand Shops und ein großer Teil meines Kleiderschranks besteht auch daraus.
Was gefällt dir am besten an der Altkleider-Sammelaktion?
Dass man endlich weiß, wo man seine Kleidung abgeben kann. Was auch sehr cool ist, ist, dass es kostenlos ist und jeder das Angebot nutzen kann und es für jeden machbar ist. Sozusagen, dass der Weg sehr einfach ist.
Wie geht es weiter?
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Abenteuer Regenwald e.V. im Rahmen unserer sozialen Projekte! Mit dem Gymnasium Rahlstedt soll es das natürlich noch nicht gewesen sein, sondern wir wollen mit dieser Aktion gerne auf weitere Schulen zugehen und unseren Bildungsauftrag im Bereich Fast Fashion ausweiten. Für alle teilnehmenden Schulen besteht nicht nur die Möglichkeit eines Vortrags, sondern sie erhalten von uns gleichzeitig große Bags, in denen sie Altkleider sammeln können. Die Kleidung gelangt dann innerhalb Deutschlands mithilfe von Secondhandpartnern und Hilfsorganisationen wieder in den Kreislauf.
Kennst du eine Schule, die sich für das Thema interessieren könnte? Dann lass es uns unbedingt wissen! Wir freuen uns über Tipps und sind gespannt darauf, wie die Reise mit dem Abenteuer Regenwald e.V. weitergeht!