Die Stadt und ihre Wertstoffe

Hamburg, Köln, Frankfurt, München, Bonn – da wir in immer mehr deutschen Städten unterwegs sind und euch von Altpapier, Altglas und Altkleidern befreien, erzählen wir euch heute mal, warum unser Abholservice besonders für Großstädte so wertvoll ist. Welche Herausforderungen und Chancen birgt der urbane Raum für die Kreislaufwirtschaft? Welchen Beitrag leistet unser Service zu einer lebenswerten Stadt? Und wie sieht der Umgang mit Wertstoffen in der Zukunft aus? Wir geben euch einen Einblick in die Stadt und ihre Wertstoffe.

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Wer sortiert besser – Stadt oder Land?

recyclehero breitet sich aus. Bereits in vier Großstädten radeln unsere Heroes mit Mission über den Asphalt und sammeln eure Wertstoffe ein. Dabei ist es natürlich kein Zufall, dass wir uns auf dicht besiedelte Städte konzentrieren und nicht auf Kleinstädte, Dörfer oder Randbezirke. Warum dies so ist? Schauen wir uns doch zunächst einmal die Wertstoffentsorgung in städtischen Gebieten im Vergleich zu ländlichen Wohngegenden an. 


 

Mehr Menschen – höhere Trennungsqualität?

Leider nein. Klar, in der Stadt leben deutlich mehr Menschen, was die Zahl der potenziellen Teilnehmenden an der Wertstofftrennung erhöht. Allerdings ist die Teilnahmequote nicht immer so hoch wie in ländlichen Gebieten, in denen das Bewusstsein für Wertstofftrennung und Recycling oft stärker ausgeprägt ist. Die Trennungsqualität ist daher im urbanen Raum deutlich schlechter. Woran das liegt? 

 

Macht der Gewohnheit

In ländlichen Gebieten trennt man – aus Gewohnheit oder weil es Ärger von den Müllentsorgern gibt, wenn das Falsche in der eigenen Tonne gefunden wird. Zudem können praktischerweise organische Abfälle für Tiere verwendet oder im eigenen Kompost verwertet werden. In städtischen Gebieten fallen diese Aspekte eher weg (außer es steht eine Wurmkiste in der Küche). Gleichzeitig erzeugt der urbane, schnelllebige Lebensstil im Schnitt mehr Abfall, da mehr To-Go oder auswärts konsumiert und in Supermärkten eingekauft wird. Zwar ist das Bewusstsein für Zero Waste in den vergangenen Jahren stark gewachsen, allerdings verleiten Zeitdruck und der Mangel an plastikfreien Alternativen Städter*innen immer noch häufig zum Kauf von Produkten, bei denen Verpackungsmüll anfällt. 

 

Unbegrenzte Möglichkeiten 

In städtischen Gebieten sind die Sammelsysteme dafür besser entwickelt und umfassender – theoretisch. An jeder Ecke stehen Behälter für unterschiedliche Wertstoffe wie Papier, Glas, Plastik, Metall – theoretisch. Es stimmt, zwar ist die Infrastruktur gut ausgebaut, um eine effiziente Trennung und Entsorgung zu gewährleisten. In der Praxis sind Container aber häufig überfüllt (und zugemüllt).  

 

Ausflug zum Recyclinghof

Zum Glück gibt es in Städten zahlreiche andere Möglichkeiten zur Entsorgung von Wertstoffen (Wertstoffhöfe, Recyclingzentren und spezialisierte Sammelstellen). Wo in ländlichen Gegenden die Entsorgungsmöglichkeiten begrenzter sind und die Wertstoffe möglicherweise zu einem weiter entfernten Recyclinghof transportiert werden müssen, stellt sich in Städten allerdings oft die Frage: Wie transportiere ich meine (sperrigen und schweren) Wertstoffe dort hin? Wir stellen fest: die Recyclinghof-Hürde ist für beide Parteien ähnlich hoch. 

 

Wir regeln das.

Weil wir um diese Schwierigkeiten wissen, setzt unser Abholservice genau dort an: Wir ersparen unseren Kund*innen den müßigen Gang zum (möglicherweise überfüllten) Container oder Recyclinghof, schenken ihnen zusätzliche Zeit im schnelllebigen Alltag und ermöglichen ihnen, gleichzeitig noch etwas Gutes zu tun. Denn recyclehero ist nicht nur daran interessiert, das Leben von Städter*innen bequemer, sondern vor allem auch grüner und sozialer zu machen. Wir sehen eine Chance darin, Wertstoffe klimaneutral und umweltfreundlich abholen zu lassen, um sie so fachgerecht dem Kreislauf wieder hinzuzufügen. Da wir diesen Schritt mit unseren E-Lastenrädern gehen – bzw. fahren – sind wir nicht nur flexibel unterwegs, sondern tragen vor allem dazu bei, dass unser Zusammenleben in der Stadt stressfreier und gesünder wird. 


 

Ein Hoch auf unsere Lastenräder

 

 

Bestimmt habt ihr sie schon das eine oder andere Mal an euch vorbeiflitzen oder am Straßenrand stehen sehen: Unsere Cargo-Bikes sind werktags in ganz Hamburg unterwegs und sammeln Wertstoffe an den unterschiedlichsten Orten ein. Im Gegensatz zu motorisierten Fahrzeugen sind wir mit ihnen bis zu 60 % schneller unterwegs, können Staus und Baustellen-Nadelöhre umgehen und verstopfen die Straßen nicht durch das Parken in zweiter Reihe. 
 

Kurzum: Lastenräder sind gut für uns alle, denn …

  • Sie umfahren nicht nur Staus, sondern verursachen natürlich auch gar nicht erst welche. Das bedeutet weniger Stress für alle Verkehrsteilnehmenden und weniger Lärmbelästigung für Anwohner*innen.
     
  • Sie verpesten unsere Luft nicht mit Feinstaub und schädlichen Abgasen. Von dieser verbesserten Luftqualität profitieren wir alle – vor allem aber Kinder, ältere Menschen und jene mit Atemwegserkrankungen. 
     
  • Sie fördern die körperliche Aktivität unserer Heroes. Während diese durch unsere Städte radeln, wird das Lastenradfahren zudem als gesunde und dynamische Alternative zum Auto immer sichtbarer und steckt andere im besten Fall zum Mitmachen an.


Apropos Mitmachen

Im Austausch mit unseren Kund*innen aus dem Privatbereich, der Gastronomie oder dem Gewerbe haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder erfahren, dass unser Abholservice maßgeblich das Bewusstsein für die Bedeutung der Wertstofftrennung steigert. Darüber freuen wir uns sehr, denn wie wir vorhin festgestellt haben, ist die Trennungsmotivation bei Städter*innen ausbaufähig (zumindest was ihre Wertstoffe angeht). Die lokale Gemeinschaft dafür zu sensibilisieren, unseren kollektiven Lebensraum grüner und sozialer zu gestalten, liegt uns seit dem ersten Tag am Herzen und wir freuen uns über jede weitere Person, die uns bei dieser Mission unterstützt. Seien es neue Kund*innen oder die Kooperationspartner*innen unserer sozialen Projekte und Organisationen, mit denen wir gemeinsame Sache machen.


 

Der soziale Aspekt

Aber neben nachhaltigen, lokalen Kreisläufen ist uns auch soziales Engagement wichtig, denn als Social Impact Start-up ist es unser Ziel, etwas zurückzugeben. Zum Beispiel setzen wir das soziale Projekt WärmBert um, bei dem wir gemeinsam mit verschiedenen Hilfseinrichtungen Wärmflaschen an Obdachlose und Bedürftige auf Hamburgs Straßen verteilen. Durch unser Netzwerk an Auffüllstationen können die Menschen ihre Wärmflaschen immer wieder mit heißem Wasser befüllen. 

Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass die Altkleider, die unsere Fahrer*innen auf den Lasträdern abholen, möglichst lokal wiederverwertet werden. Denn viel zu oft werden gespendete Kleider zum Sortieren exportiert, bevor sie dann in großen Mengen in den Globalen Süden verfrachtet werden. Dort endet ein Großteil der Textilien auf Mülldeponien oder wird verbrannt. Um das zu vermeiden, arbeiten wir mit lokalen Secondhandläden zusammen, die die gespendeten Kleider vor Ort verkaufen. Indem wir die Altkleider zum Wiederverkauf anbieten, erhalten wir wertvolle Ressourcen, verhindern die Neuproduktion von Textilien, vermeiden unnötige Textilexporte ins Ausland und tragen nicht weiter dazu bei, dass wir andere Länder für unseren Müll verantwortlich machen. Alles, was nach kurzer Zeit nicht verkauft wird, wird weiter an Hilfsorganisationen gespendet und dient denjenigen, die die Kleidung am nötigsten brauchen. 

Auf den Flanken unserer Lasträder, die wir zur Abholung benutzen, promoten wir auch andere Unternehmen mit sozialem und nachhaltigem Impact, deren Werte wir teilen. So nutzen wir unsere rollenden Werbeflächen, um unseren Werbepartnern Sichtbarkeit in den Stadtvierteln zu verleihen, in denen sich auch ihre Kund*innen bewegen. Denn wir sind überzeugt davon, dass es Zusammenarbeit für eine umweltfreundlichere und soziale Zukunft braucht.

 

Die Zukunft ist grün.

 

Ausblick.

Mit der Abholung mit unseren Lastenrädern und der Zusammenarbeit mit lokalen Secondhandshops und Hilfsorganisationen soll es aber in Zukunft noch nicht genug sein. Denn vor allem im Bereich Altkleider stellt uns das Phänomen Fast Fashion vor eine immer größere Herausforderung: Es lässt sich jetzt schon voraussagen, dass die durchschnittliche Qualität unserer Kleidung immer schlechter wird. 

Davon bleiben natürlich auch die Altkleiderspenden, die wir erhalten, nicht verschont. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass sich der Anteil der Kleiderspenden, der sich für den Wiederverkauf eignet, bis 2030 deutlich reduzieren wird. Schon bevor es so weit ist, wollen wir darüber nachdenken, wie wir diesen immer größer werdenden Anteil minderwertiger Kleiderspenden möglichst umweltfreundlich verwerten und in den Kreislauf zurückführen können, damit er nicht auf der Mülldeponie landet oder verbrannt wird. 

Die Antwort: Recycling. Insbesondere Fiber-to-fiber Recycling könnte bald eine vielversprechende Möglichkeit zur Wiederverwertung von Textilien sein. Dabei werden Textilien nach Materialien sortiert, geschreddert, und zu neuem Garn verarbeitet, das für die Produktion neuer Textilien eingesetzt werden kann. Momentan sind diese Technologien noch nicht verbreitet genug, um sie im großen Stil einzusetzen, doch die Hoffnung besteht, dass sich das sehr bald durch private und öffentliche Investitionen ändern könnte. Denn insgesamt eignen sich fast drei Viertel der minderwertigen Textilien dafür, sie anhand von Recycling wiederzuverwenden. Der Rest könnte durch Downcycling etwa als Putzlappen oder Isoliermaterial für die Baubranche genutzt werden. 

Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass wir mit recyclehero langfristig einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten und auch im urbanen Raum dazu beitragen, dass unsere Wertstoffe möglichst lange genutzt werden. Seid dabei und helft uns, euren Wertstoffen ein zweites - und drittes und viertes … - Leben zu ermöglichen.



 

QUELLEN